„Ein schönes Gesicht für Zeitz..“

„Ein schönes Gesicht für Zeitz in Aussicht“, schrieb BettyM zum Artikel in der MZ zu Gestaltungsvorschlägen für den Altmarkt. Ein breite öffentliche Diskussion der Zeitzerinnen und Zeitzer wäre jetzt gut.

Das tut gut, wenn sich Leserinnen auch einmal offen positiv äußern. Zur möglichen Umgestaltung des Zeitzer Altmarktes gab es bereits im Vorfeld genügend negative Schlagzeilen. Solche weiter zu erzeugen können sich nicht einmal manche Stadträte noch während der Ehrung des Wettbewerbspreisträgers nicht verkneifen. Es wird Zeit, denen Paroli zu bieten.
Zum Wochenende gibts hier am Blog hierzu eine Umfrage. 

Ich würde mir endlich einmal eine vernünftige öffentliche Debatte wünschen. Dabei wäre als Ausgangslage Einigkeit darüber gut, dass dieser Altmarkt mitten im Herzen der Stadt dringend sanierungsbedürftig ist. Und: das Denkmal bleibt jedenfalls erhalten.

Die ausgestellten fünf Entwürfe haben allesamt einen Preis, mindestens Anerkennung verdient. Es lohnt sich für Zeitzerinnen und Zeitzer sich diese Pläne einmal unbefangen anzusehen. Die Juroren haben mit dem Entwurf des halleschen Büros eine gute Wahl getroffen, finde ich. Es wird ja für den Einzelnen eine Geschmacksfrage sein, welche Variante ihn anspricht.

Für mich wäre der 2. Preis des Zeitzer Architekturbüros Geyer auch ein Favorit. An beiden Entwürfen gäbe es aus meiner Sicht diese und jene Nivellierung, aber das sollten wir den letztlich Fachleuten überlassen.
Was ich am Preisträgerentwurf faszinierend finde ist der Umgang mit dem Denkmal. Er holt es vom hohen Sockel herunter in unser Heute, hin zu den Menschen. Er stellt es leicht erhaben mitten unter uns. Hier werden wir durch die Nähe die Mahnung der Figurengruppe vollkommen neu empfinden.

Es wäre so sehr zu wünschen, dass gerade die Diskussion um den Standort dieses Denkmals ohne ideologische Barrieren geführt werden kann.
Die Zeitzer Stadträte werden allein mit den Finanzierungsfragen jede Menge zu diskutieren und zu entscheiden haben.

Bereits jetzt gibt es viele Stimmen, die eine Umgestaltung allein aus Kostengründen in Frage stellen. Doch es geht auch darum, sich vorzustellen, wie unsere Stadt einmal aussehen soll, wie lebenswert sie in 50 Jahren noch sein kann. Das Ziel, den Kern der Stadt für die nächsten Jahrzehnte zu einem homogenen Quartier zu entwickeln finde ich richtig. Diesem Ziel mit Argumenten heutiger Überalterung und Abwanderung zu begegnen oder mit der Frage ob das Denkmal hier oder dort steht ist dabei wenig hilfreich.

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